Marcel Sabitzer ist in der Winterpause vom FC Bayern zu Manchester United gewechselt. (Foto: AFP)
Mittelfeldspieler Marcel Sabitzer vom FC Bayern München ist in der Winterpause auf Leihbasis zu Manchester United gewechselt. Der kämpferische Österreicher spielte zuvor bei RB Leipzig – hatte aber wie andere vor ihm Mühe, seine Form außerhalb des Red-Bull-Kosmos zu bestätigen.
An Manchester United hat der Österreicher eigentlich keine guten Erinnerungen. Denn Marcel Sabitzers bisher einziger Auftritt im Old Trafford war ein Desaster. Der österreichische Mittelfeldspieler ging im Oktober 2020 in einem Gruppenspiel der Champions League mit RB Leipzig gegen Manchester United mit 0:5 unter. Sabitzer verschuldete dabei gleich zwei Gegentore.
Nach seinem Wechsel vom FC Bayern München bis Saisonende zu United hofft Sabitzer nun, dass sein nächster Auftritt im „Theatre of Dreams“ weniger Alptraum wird.
„Manchmal im Leben muss man schnelle und wichtige Entscheidungen treffen“, sagte der 28-Jährige in einem Statement.
„Ich bin ein klassischer Wettkampf-Spieler. Ich habe das Gefühl, dass ich als Spieler auf dem Höhepunkt bin und viel Erfahrung und Energie in den Kader einbringen kann. Von dem Moment an, als ich von dieser Gelegenheit hörte, wusste ich, dass es das Richtige für mich ist“, so Sabitzer.
In sieben Jahren bei RB Leipzig spielte Sabitzer eine entscheidende Rolle beim Aufstieg in die Bundesliga und der Etablierung des Vereins in der Champions League. Er steuerte 52 Tore und 42 Vorlagen in 229 Spielen in allen Wettbewerben auf verschiedenen Positionen im Mittelfeld bei.
Kämpferisch, körperlich und mit einem starken Distanzschuss ausgestattet, wurde er 2017 vor Seriensieger David Alaba zum österreichischen Spieler des Jahres gewählt und 2020 zum Kapitän von RB Leipzig ernannt. Danach folgte er Trainer Julian Nagelsmann zum FC Bayern München.
Bei den Bayern konnte Sabitzer sich aber nie durchsetzen. Sehr zur Bestürzung von seinem Berater Roger Wittmann: „Der Junge hat einen tollen Charakter. Deshalb leidet er, wenn er nicht spielt“, sagte Wittmann diese Woche gegenüber Sky Deutschland.
„Niemand kann Marcel vorwerfen, dass er sich im Training nicht anstrengt oder nicht den Willen zum Sieg hat. Es lag bei den Bayern sicherlich nicht an seiner Einstellung oder seinem Können“, so Wittmann weiter.
Aber nur zwei Tore und zwei Vorlagen in 54 Einsätzen (davon nur zwei über 90 Minuten) ließen Sabitzer in der Hackordnung des FC Bayern hinter Leon Goretzka, Joshua Kimmich, Thomas Müller und sogar die Youngster Jamal Musiala und Ryan Gravenberch zurückfallen.
„Ich denke, er war ein Luxustransfer. Und er war nicht billig- Aber er hat den Kader nicht so verbessert, wie wir vielleicht erwartet hätten“, sagte der frühere Vorstandsvorsitzende des FC Bayern München, Karl-Heinz Rummenigge, im letzten Jahr.
Da sein österreichischer Mittelfeldspieler Konrad Laimer im Sommer in Sabitzers Fußstapfen von Leipzig zum FC Bayern treten wird, scheinen Sabitzers Möglichkeiten in der Allianz Arena begrenzt.
Und da United nach der Verletzung des dänischen Mittelfeldspielers Christian Eriksen am Wochenende auch nur wenige zentrale Optionen hat, scheint ein kurzfristiger Leihwechsel für beide Seiten geeignet zu sein.
„Marcel ist ein Spieler, den wir schon lange beobachten“, sagte Uniteds Fußballdirektor John Murtough. „Die Gelegenheit ergab sich schnell, und wir wussten, dass er jemand mit der Fähigkeit und dem Charakter ist, etwas zu bewirken. Er bringt weitere Qualität in unseren Kader und Erfahrung in unsere Mannschaft.“
Sabitzer hat nun die komplette Rückrunde in der Premier League Zeit, um es sich selbst und den Verantwortlichen des FC Bayern zu beweisen. Man darf gespannt sein.
