Der Mittelfeldspieler von Fortuna Sittard, Oguzhan Özyakup, sorgte am Samstagabend an einem emotionalen Abend für den Siegtreffer gegen den FC Emmen (0:1), doch dieser Treffer war ihm völlig egal. Der 43-fache türkische Nationalspieler hofft nur, dass so viel Geld wie möglich für die Hilfe nach dem Erdbeben in der Türkei und in Syrien gespendet wird.
„Es ist mir wirklich egal, dass ich ein Tor geschossen habe“, sagte Özyakup im Alten Meerdijk gegenüber ESPN. „Tore schießen, Spiele gewinnen und solche Dinge kommen und gehen. Jetzt wissen Sie, dass das gar nicht so wichtig ist. Die Menschen verlieren ihre Häuser, Kinder, Eltern, Großmütter, Großväter und andere Familienmitglieder. Das kann man sich einfach nicht vorstellen.“
Der 30-jährige Özyakup erzielte in der 76. Minute den Siegtreffer für Emmen, indem er den Ball im langen Eck versenkte. Dann lief der Mittelfeldspieler zur Seitenlinie und holte ein Trikot mit der Aufschrift „Pray for Turkey“ (Betet für die Türkei), das er den Zuschauern zeigte. Vor dem Spiel gab es eine Schweigeminute, und die Spieler der Fortuna spielten mit dem Giro555 auf der Vorderseite ihrer Trikots.
Bei Fortuna Sittard, das mit Isitan Gün einen türkischen Vorsitzenden hat, standen am Samstagabend mit Özyakup, Burak Yilmaz und Dogan Erdogan gleich drei Türken in der Startelf. Das Erdbeben war logischerweise jeden Tag in dieser Woche ein Gesprächsthema im Limburger Club. Mehr als 28.000 Menschen sind seitdem bei der Katastrophe ums Leben gekommen.
„Die letzten Tage waren wirklich hart für uns. Für alle. Wir haben wirklich ein Team mit Top-Gozern. Jeder fragt jeden Tag, wie es läuft und ob es Neuigkeiten gibt. Man spürt, dass alle mitfühlen“, sagt Özyakup, der hofft, dass es ihm gelungen ist, die Menschen zu überzeugen, Geld an Giro555 zu überweisen.
„Ich denke, wir können die Menschen schneller erreichen als andere. Das können wir uns zunutze machen. Wir geben uns alle unglaublich viel Mühe. Es spielt auch keine Rolle, wie viel es ist, jeder hat sein eigenes Budget. Wir hoffen, dass wir so gut wie möglich helfen können.“
