SüperLig: So geht es in der Türkei nach dem Erdbeben weiter

By | 20. Februar 2023

Das Erdbeben der Türkei hat verheerende Schäden hinterlassen. Tausende Menschen haben ihr Leben verloren. An Fußball war am Bosporus nicht wirklich zu denken. Die SüperLig hat direkt am Tag des Erdbebens den Spielbetrieb eingestellt.

Mittlerweile ist nun aber klar, wie es für die Teams in der höchsten, türkischen Spielklasse in den kommenden Wochen und Monaten weitergeht.

Hatayspor und Gaziantep FK ziehen sich zurück

Am schlimmsten betroffen vom Erdbeben sind Hatayspor und der Gaziantep FK. Beide Mannschaften sind im Epizentrum vom Erdbeben zu Hause. Beide Clubs haben mittlerweile erklärt, dass sie den Spielbetrieb in der laufenden Saison einstellen.

Vor allem bei Hatayspor ist dies mehr als nur verständlich. Der Club hat mit Chris­tian Atsu seinen wichtigsten Stürmer unter den Trümmern der Gebäude verloren. Das Trainingsgelände vom Hatayspor gleicht einem Schlachtfeld.

Der Gaziantep FK hat zwar keine Menschenleben zu beklagen, doch das Umfeld des Clubs ist ebenfalls zerstört. Der türkische Fußballverband hat die Entscheidungen beider Vereine akzeptiert und parallel das weitere Vorgehen festlegt.

Alle Spiele werden mit 0:3 gewertet

Fortan werden alle Begegnungen vom Gaziantep FK und Hatayspor mit 3:0 für den Gegner gewertet. Dies wird zur Folge haben, dass die Team in der SüperLig Tabelle auf die letzten beiden Plätze durchgereicht werden. Gaziantep hatte vor dem Erdbeben mit 25 Punkten auf dem 10. Tabellenplatz gestanden. Hatayspor war mit zwei Zählern weniger auf dem 14. Rang zu finden.

Beide Mannschaften können in der laufenden Saison aber nicht absteigen. Gaziantep FK und Hatayspor werden in der kommenden Spielzeit wieder am Ball sein. Der türkische Verband will hierfür die SüperLig nochmals aufstocken, auf dann 20 Mannschaften.

Spieler dürfen bis zum Saisonende wechseln

Die Spieler von Hatayspor und Gaziantep dürfen sich bis zum Saisonende an der andere Mannschaften ausleihen lassen. Das Transferfenster wurde verlängert. Gleichzeitig wurde die Ausländerregel verändert. #In den kommenden Monaten dürften die Team neun Nicht-Türken gleichzeitig auf den Rasen schicken, wenn darunter mindestens ein Akteur der ausgeschiedenen Clubs ist.

Clubs verzichten auf Geld

Klar ist zudem, dass die beiden ausgeschiedenen Vereine in den kommenden Wochen und Monaten weiterhin Geld vom türkischen Fußballverband erhalten. Obwohl die Teams nicht antreten, erhalten sie ihre vollständigen Spielprämien sowie zusätzlich ihren Anteil aus den Fernsehgeldern.

Da Anzahl der Begegnung pro Spieltag nun aber logischerweise sinkt, schrumpfen die TV-Einnahmen. Die anderen SüperLig Teams verzichten zugunsten von Hatayspor und dem Gaziantep FK auf einen Teil der Einnahmen.

Die Big Four – also Galatasaray, Besiktas, Fenerbahce und Trabzonspor – erhalten fünf Millionen Lira weniger. Alle anderen Club verzichten auf drei Millionen Lira.

So geht’s mit dem Fußball in der Türkei weiter

Ein Match mit türkische Beteilung hat bereits stattgefunden. Der amtierende Meister aus Trabzonspor hat in der Vorwoche in der UEFA Conference League sein Heimspiel gegen den FC Basel gewonnen.

Die SüperLig selbst beginnt am kommenden Wochenende mit vier Nachholspielen. Folgende Partien stehen auf dem Programm:

  • Samstag, 17 Uhr: Fenerbahce Istanbul vs. Konyaspor
  • Samstag, 17 Uhr: Giresunspor vs. Kayserispor
  • Sonntag, 14 Uhr: Ümraniyespor vs. Adana Demirspor
  • Sonntag, 17 Uhr: Besiktas Istanbul vs. Antalyaspor

Regulär steigt die höchste, türkische Spielklasse dann am ersten Märzwochenende wieder in den Spielbetrieb ein, mit dem 24. Spieltag. Aufgrund der Pause gibt’s natürlich eine Verschiebung im Spielplan nach hinten.

Die Saison 2022/23 wird erst am 18. Juni beendet. Im Unterhaus – der 1. Liga – geht’s ähnlich vonstatten. Gespielt wird hier von Anfang März bis zur ersten Juniwoche.

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