1. FC Köln: Das FIFA-Urteil versetzt den Verein in Schockstarre

By | 31. März 2023

In Köln ist man schockiert. Unter der Woche kam die Nachricht, dass der 1. FC Köln in den nächsten zwei Transferperioden keine neuen Spieler verpflichten kann. Grund ist, dass Verantwortliche des Clubs einen slowenischen Spieler dazu überredet haben sollen, den Vertrag bei seinem vorherigen Verein zu kündigen. Dieser Spieler spielt nun äußerst erfolgreich bei den Effzeh-Junioren.

Der frühere Club hat über das nicht den Regularien entsprechende Verhalten die FIFA informiert und diese hat nun als Bestrafung die Sperre ausgesprochen.

Unterschiedliche Positionen

In Köln spricht man von Willkür. Natürlich ist die nächste Instanz angerufen, das ist der Sportgerichtshof CAS. Vor diesem hat beispielsweise Manchester City, das die bestrafte Vorgehensweise bei über 20 Spielern angewendet hatte, eine Strafe verkürzen können. Auch dem FC Chelsea wurden bereits Transfersperren aufgrund des Transfers von Minderjährigen auferlegt. Sicher ist es nicht, dass die Sperre abgewendet werden kann, die FIFA möchte ein Exempel statuieren. Die Kölner müssen übrigens auch noch 54.000 € Strafe zahlen.

Um diesen Spieler geht es

Der Spieler, um den es geht, heißt Jaka Cuber Potocnik. Seit rund einem Jahr ist er im Verein. Bis zum Alter von 16 Jahren spielte er bei Olimpia Liubiana in seiner Heimat Slowenien. Die Kölner erkannten sein Talent und bekundeten ihr Interesse. Nach Gesprächen, angeblich auch über eine Ablöse mit dem Verein, kam es zu keiner Einigung.

Die Mutter des jungen Mannes, der natürlich noch nicht volljährig ist, kündigte den bisherigen Vertrag, angeblich auch, weil Versprechungen nicht eingehalten worden sind. Die Rede ist davon, dass er mit der ersten Mannschaft trainieren sollte, dies aber nie tat. Wenige Wochen später unterschrieb er in Köln…

Das Problem, nicht schuldig zu sein

Nun ist es so, dass die Kölner nicht glaubhaft versichern können, dem Nachwuchsspieler nicht zum Bruch des Vertrages angestiftet zu haben. Der slowenische Club hingegen konnte seinen Vorwurf aussprechen ohne ihn beweisen zu müssen. Aber wie soll man beweisen, dass es eine Unterredung nicht gegeben hat?

Die Auswirkungen

Potocnik, dem viele eine große Zukunft voraussagen, ist jetzt erst einmal vier Monate gesperrt. Das mag für ihn durchaus noch zu überstehen sein, er kann immerhin trainieren. Sein Verein, der 1. FC Köln, darf, sollte der Schuldspruch Bestand haben, tatsächlich im kommenden Sommer und im folgenden Winter keinen einzigen neuen Spieler verpflichtet. Weder kaufen noch leihen ist gestattet. Das bringt erhebliche Wettbewerbsnachteile. Auch bereits unterschriebene Verträge (Köln konnte einen Stammspieler vom FC St. Pauli von einem Wechsel überzeugen) sind nicht mehr gültig.

Bereits die Nachricht ist ein Nachteil

Selbst wenn es den Kölnern gelingen sollte die Transfersperre abzuwehren oder zumindest auszusetzen, haben sie seit dem Zeitpunkt, an dem die Nachricht in die Öffentlichkeit ging, einen klaren Nachteil. Welcher interessante Spieler wird jetzt noch Gespräche führen, wenn nicht sicher ist, ob ein Vertrag überhaupt geschlossen werden kann?

Sollte man sich das ganze nächste Jahr auf die bisherige Mannschaft konzentrieren müssen, sie also höchstens durch Junioren oder U23-Spieler ergänzen können , dürfte keine erfolgreiche Saison vor dem 1. FC Köln liegen. Transferperioden haben zudem Auswirkungen in die fernere Zukunft.

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