Der FC St. Pauli ist vor ein paar Wochen offensichtlich in einen Zaubertrank gefallen. Die Kiezkicker legen in der 2. Bundesliga gerade eine atemberaubende Erfolgsserie hin, die es im deutschen Profifußball schon lange nicht mehr gegeben hat. Der 1:0-Auswärtssieg beim 1. FC Heidenheim am Samstagabend war der zehnte Sieg in Folge! Damit hat sich der FC St. Pauli auch wieder ganz nah an die Aufstiegsplätze heran gebracht. Am Millerntor träumt man längst von der ersten Liga. Und wenn dieser unfassbare Lauf so weiter geht, dann dürften in der kommenden Saison tatsächlich Borussia Dortmund und der FC Bayern auf der Reeperbahn zu Gast sein.
Marcel Hartels Treffer genügte St. Pauli, um beim 1:0-Sieg in Heidenheim seine erstaunliche Siegesserie auf zehn Spiele in Folge auszubauen. Die Träume vom Aufstieg blühen. Und Trainer Fabian Hürzeler wird bei St. Pauli mehr und mehr zur Kultfigur. Der erst 30-jährige Coach hat in seinen ersten zehn Partien als Cheftrainer einfach mal 30 Punkte geholt. Wahnsinn.
Verbissene erste Halbzeit mit wenigen Torszenen
In Anbetracht der Tatsache, dass beide Mannschaften im Kampf um den Aufstieg unbedingt punkten wollten, war es nicht verwunderlich, dass die Partie zunächst sehr verhalten verlief.
Keine der beiden Mannschaften wollte zu viel riskieren. Ein schwacher Kopfball von Heidenheims Jan-Niklas Beste, der das Tor verfehlte, war die größte Chance in der ersten halben Stunde.
Hartel mit dem goldenen Treffer für St. Pauli
Heidenheims Top-Stürmer Tim Kleindienst, der mit 20 Saisontreffern die Torschützenliste der Liga anführt, hätte mit einem Kopfball aus kurzer Distanz und einem Schuss aus 16 Metern die Gastgeber in Führung bringen können.
Die vergebenen Chancen rächten sich für Heidenheim, als Hartel mit einem unhaltbaren Schuss aus der Drehung die knappe Führung für St. Pauli zur Halbzeit herstellte.
Heidenheim macht Druck, St. Pauli verteidigt leidenschaftlich
In der zweiten Halbzeit war Heidenheim zwar bemüht, konnte das Tor der Gäste aber nie ernsthaft in Gefahr bringen, obwohl sie mehr Ballbesitz hatten. Kleindienst vergab eine weitere Chance, als er aus 12 Metern gut platziert abzog.
St. Pauli hatte bei Kontern sogar die besseren Gelegenheiten. Der eingewechselte David Otto scheiterte kurz nach seiner Einwechslung mit einem Schuss an der Latte, und in der Nachspielzeit scheiterte der Angreifer im Eins-gegen-Eins an Torwart Kevin Müller. Am Ende blieb es für St. Pauli beim zehnten Sieg in Folge, der die Mannschaft im Rennen um den Aufstieg hält.
Die Fakten zum Duell zwischen Heidenheim und St. Pauli
- St. Pauli ist nach Hannover erst die zweite Mannschaft in der Geschichte der 2. Bundesliga, die 10 Siege in Folge einfahren konnte.
- Hartel erzielte seinen vierten Saisontreffer und steuerte fünf Vorlagen bei.
- Für Heidenheim war es die erste Heimniederlage seit 15 Spielen, zuvor gab es 11 Siege und drei Unentschieden.
- Es war das erste Mal in dieser Saison, dass Heidenheim zu Hause kein Tor erzielte.
- Pauli-Trainer Fabian Hürzeler (30) war erst 14 Jahre alt, als Schmidt (49) 2007 das Amt in Heidenheim übernahm.
- Für Pauli war es nach dem 4:2-Sieg im Oktober 2021 und dem 4:3-Erfolg im Januar 2021 der dritte Liga-Sieg in Heidenheim in Folge.
